Bremsfragen - Berechnung des Kappa-Faktors für G-gebremste Züge mit einer Länge von über 700 m
Das Merkblatt Nr. 544-1, 4. Ausgabe, gibt Bremswege für G- und P-gebremste Züge bis zu 700 m Länge im Verhältnis zu ihren Bremshundertsteln an. Für längere Züge besteht kein einheitliches Modell aur Bestimmung der Haltewege im Verhältnis zu ihren Bremshundertsteln.
Angesichts des verstärkten Interesses am Betrieb von Zügen über 700 m, wurde analog des existierenden Modells für P-gebremste Züge bis 700 m ein Kappa-Modell für G-gebremste Züge erstellt, das in die 5. Ausgabe des UIC-Merkblatts Nr. 544-1 eingearbeitet werden soll.
Dieses neue Kappa-Modell gilt ausschließlich für G-gebremste Züge, da zur Vermeidung übergroßer Längsdruckkräfte Züge über 700 m Länge in Bremsstellung G eingesetzt werden sollen.
Basis sind die Haltewege der G-gebremsten Züge aus dem ERRI B 126/RP 17 sowie die Bremsentwicklungszeiten, die von der AG B 126.15D für Züge bis zu 1 500 m im DT 423 beschrieben wurden.
Der erforderliche Kappa-Faktor schien stark von den Ausgangslambdawerten und der Geschwindigkeit des Zuges abzuhängen. Je niedriger der Lambdawert und je niedriger die Geschwindigkeit, desto niedriger der Kappa-Wert. Die sicherste Option wäre die Auswahl des niedrigsten Kappa-Faktors gewesen, allerdings zwingen niedrige Kappa-Werte zum Betrieb mit sehr niedrigen Geschwindigkeiten.
Daher mussten die Kappa-Faktoren auf Grund einer Bewertung der Sicherheitsmargen der einzelnen Netze für alle Geschwindigkeiten bestimmt werden. Sie wurden so ausgewählt, dass die Sicherheitsmargen in einem akzeptablen Bereich liegen.
Da in der Regel die Sicherheitsmargen bei niedrigen Geschwindigkeiten größer sind, konnte bei der Bestimmung der Kappa-Faktor von den normalen Betriebsgeschwindigkeiten ausgegangen werden, wodurch sich kleinere Sicherheitsmargen für niedrige Geschwindigkeiten ergaben.
Auf Grund der vielen verschiedenen Signalsysteme war es im Rahmen der vorgegebenen Projektlaufzeit nicht möglich, die exakten Auswirkungen des Kappa-Faktors auf die Sicherheitsmargen der einzelnen Signalsysteme vorherzusagen.
Je nach System können korrektive Maßnahmen erforderlich sein, um eine ausreichende Sicherheitsmarge zu gewährleisten.
Daher empfiehlt die Arbeitsgruppe, das Modell mit Kappa-Faktoren für G-gebremste Züge auf Wagenzuglängen bis 1 000 m zu begrenzen.
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ISBN | 978-2-7461-2128-7 |
Pages | 49 |
Data sheet
- Language
- German
- Edition
- Ed. no.1
- Edition date
- 01/11/2012
- Publication date
- 29/07/2013
- Page number
- 49
- sku
- D_DT426
- Reference
- B 126 / DT 426